Mein Lieblingsonkel warst Du, lieber Klaus, und Hella meine Lieblingstante. Nun seid Ihr beide wieder zusammen, habt Euch wieder, könnt zusammen Schlittschuhlaufen und reisen, einen Blick auf uns werfen und dabei sein, wenn wir Feiertage verbringen, im Garten gärtnern, Steine schrubben, Kuchen backen. Kohl- oder Rinderrouladen essen und in die Philharmonie gehen. Kurz nach der Wende ward ihr beide in Berlin, wir haben im Tränenpalast - heute Haus der Geschichte - ein Fußballspiel der WM gesehen, das musste sein. In den 90ern waren dort eher Punks und Hausbesetzter, wir fanden das cool, und Du und Hella, Ihr beide im dunkelblauen hanseatischen Trenchcoat, ihr ward so cool mitzukommen - und ihr ward die einzigen, die sich keiner Leibesvisitation unterziehen mussten. Es war nicht das einzige Fußballspiel, das ich Deinetwegen und zusammen mit dir gesehen habe. Ach, Klaus, ich bin froh, über jeden Kontakt, den wir hatten. Ich vermisse Dich. Ich vermisse Hella. Ich behalte unsere gemeinsamen Erlebnisse im Sinn und im Herzen. Deine Nichte.
